Follow us!

LSC Kitzingen YouTube-Kanal

LSC Facebook auf Facebook

Blog bei Facebook abonnieren

RSS-Feed vom Blog abonnieren
Wetter, Wetter, Wetter

Fussgänger-Wetter

3-Tages-Vorhersage Fussgänger-Wetterbericht


RASP Heute
Zum RASP heute

RASP Morgen
Zum RASP Morgen

Das LSC-Blog

Das Segelflug-Blog des LSC Kitzingen. Regelmäßige Schwerpunkte sind neben News aus unserem Verein die Themen LK8000, Segelflug und Segelkunstflug, Segelflugvideos sowie Wettbewerbs- und Lehrgangsberichterstattung.

Du hast neue Ideen, Inhalte, Themen, Videos, Fotos fürs Blog? Her damit an
arnulf@lsc-kitzingen.de!
Das Blog ist mir etwas Wert: Flattr this

» Dienstag, 19.11.2013
Kitzinger Zeitung: "Nebel überm Fliegertraum"
Autor: AK

Horst Hauser fliegt seit 50 Jahren. Herzlichen Glückwunsch zu dem tollen Jubiläum. Dieser Artikel ist dazu von Diane Fuchs in der Kitzinger Zeitung erschienen:

Foto: Diana Fuchs

Mitten im Mist steckte das Segelflugzeug. Es war schon dämmerig und dann fing es auch noch an, wie aus Kübeln zu gießen. Horst Hauser merkte es kaum. Er war heilfroh, seinen Fliegerfreund Horst Seidl unverletzt zu sehen. Viele Stunden vorher war Seidl in Innsbruck gestartet, um das Föhnwetter für einen Höhenrekordversuch zu nutzen.

„Ich war sein Rückholer“, erzählt Hauser. „Als ich nichts hörte, hab’ ich immer wieder beider Flugleitung nachgefragt. Aber die zuckten dort nur mit den Schultern.“ Nach bangen Stunden stellte sich heraus: Die Österreicher hatten die Flugzeugnummer verwechselt, Horst Seidl war längst gelandet und wartete sehnsüchtig auf seinen Namensvetter – in einem frisch gedüngten Feld.

Mit glühenden Augen beschreibt Horst Hauser die Szenerie, die sich ihm damals Ende der 60er Jahre bot. Der 81-jährige Pilot aus Kitzingen zeigt mit den Händen etwa 20 Zentimeter über den Boden: „So hoch steckte die Maschine im Morast.“ Und wie es gestunken hat! „Der arme Horst. Damals gab es ja noch keine Handys. Man musste warten, bis der Rückholer einen fand.“ Trotz des strömenden Regens halfen zwei Österreicher, das Segelflugzeug aus dem Moder zu ziehen. „Zu zweit hätten wir keine Chance gehabt.“

Abenteuer am Himmel

Horst Hauser hat viele solche Abenteuergeschichten auf Lager. Kein Wunder: In 50 Jahren aktiver Fliegerei – davon 45 Jahre als Fluglehrer des Kitzinger Luftsportclubs (LSC) – hat er Unglaubliches erlebt. Dabei musste er erst mal ganz schönbeharrlich sein, um überhauptfliegen zu lernen. „Das war mein Traum, von Kindheit an.“ Hausers Vater hatte ein Holzflugzeugmit so genanntem „Gummi-Motor“ gebaut. „Das ist dann immer ein paar Meter weitgeflogen – faszinierend! “

Als Horst 13 Jahre alt war, meldete er sich am Kitzinger Flugplatz, weil er unbedingt Segelfliegenlernen wollte. „Aber das durfte man erst ab 14.“ Als dann der Krieg ausbrach nebst folgendem Flugverbot war es erst mal aus mit dem Traum vom Fliegen.

Horst Hauser studierte, heiratete, bekam einen Sohn und eine Tochter und arbeitete als Ingenieur in der damaligen Sachs-Gießerei. Dann, mit 31 Jahren, meldete sich erneut beim Luftsportclub. „Ich wollte meinen Traum endlich verwirklichen. “Dafür nahm Hauser viel Arbeit auf sich: „Auf eine Stunde Fliegen kamen viele Helferstunden. “Doch schon der erste Start hat ihn infiziert. „Ich wusste, dass ich mit dem Fliegen nie mehr aufhören würde.“ 1965 machte er den Segelflugschein, drei Jahre später die Segelflug-Lehrerlizenz. Die Welt von oben zu sehen, bedeute für ihn totale Entspannung: „Segelfliegen beschert einem ein einmaliges Glücksgefühl. Das kann man nicht kaufen.“

„Segeln ist das Schönste“

Als der Luftsportclub einen Motorsegler anschaffte, erwarb sich Hauser auch für diesen den Pilotenschein. Erst 25 Jahre später, 1996, folgte der Motorflugschein, dann auch noch der Ultraleichtschein und die Lizenz zum kontrollierten Sichtflug. „Segeln ist aber immer noch das Schönste. Man ist zwar vollkommen wetterabhängig, aber sportlich gesehen ist das auch das Interessanteste und Spannendste. “Immer wieder muss ein Segelflieger neue Thermik finden, muss sich mit Navigation und Meteorologie bestens auskennen und wissen, wie und wo er im Notfall sicher landen kann. Hauser hat viele Äcker zu Landebahnen umfunktioniert – Mais- und Rübenäcker sind jedem aufgehäufelten Kartoffelfeld vorzuziehen, sagt er grinsend. „Meistens kam eine Schar Kinder angelaufen, von denen eines bestimmt ein Fahrrad hatte.I ch hab’ dann gefragt: ’Leihst du mir dein Rad, wenn du dich dafür ins Flugzeug setzen darfst?´ Das hat eigentlich immer geklappt.“ Mit dem Drahtesel ist Hauser in die nächste Ortschaft geradelt und hat seine Rückholer angerufen.

Oft war der LSC-Pilot auch mit seinen Fliegerfreunden Bruno Malcher und Horst Seidl unterwegs. „Wir haben uns gegenseitig angestachelt“, erzählt er grinsend. Wer schafft als Erster einen Streckenflug über 300 Kilometer? Wer knackt die 500-Kilometer-Marke? „Wir haben es immer wieder versucht. Und irgendwann hat es auch immer geklappt.“

Letzteres gilt auch für die verschiedenen Abzeichen in Silber und Gold. „Und für die drei Diamanten“, erzählt Hauser lachend und holt eine ganz besondere Anstecknadel hervor – eine mit drei eingesetzten Edelsteinen. Den ersten gab es für 300 Kilometer Streckenflug mit Zielrückkehr, den zweiten für die 500-km-Distanz und den dritten für einen Höhengewinn von mindestens 5000 Metern. „Dafür sind wir x-mal nach Innsbruck gefahren. Irgendwann haben wir es mit Sauerstoffflaschen auf 8000 Meter über dem Meer geschafft. Noch heute kribbelt es mich, wenn in den Alpen Föhnwetter gemeldet ist. “

Bisher haben Hauser und seine LSC-Kollegen jede Herausforderung gemeistert. Die schwerste jedoch liegt noch vor ihnen: Seit zwei Jahren dürfen sie vom Kitzinger Flugplatz aus gar nicht mehr starten – wegen möglichen Bomben aus dem 2.Weltkrieg im Boden. Zwar haben die Fliegerkollegen aus Giebelstadt dem LSC sehr freundlich Asyl gewährt. Es sei aber umständlich und zeitraubend, immer erst eine halbe Stunde fahren zu müssen, außerdem sei der Kitzinger Flugplatz einfach ideal. „Ich hoffe, die Stadt befindet bald über die Kampfmittelräumung. “Hauser ist sicher, dass der LSC den Flugplatz sehr gut allein betreiben und für fortwährenden Flugleiter-Dienstsorgen könnte. „Aber die Kosten für die Bombenräumung können wir nicht stemmen.“

Hausers Hoffnung

Hauser wäre sehr glücklich, wenn sich die Stadt und der Besitzer des Geländes, Markus Blum, mit dem LSC einig werden. Hoffnung gibt ihm seine Lebenserfahrung: „Es war schon immer so: Je mehr Widerstände es gab, desto intensiver und verbissener wurde die Sache verfolgt. Bis es klappte.“

 



Kommentare
» Jacek Siudzinski am 05.12.2013
Horsts Jubiläum
Hallo Horst,

ich gratuliere Dir ganz herzlich zum Deinem Jubiläum. Ich möchte mich auch bei Dir bedanken. Als Fluglehrer und Kamerad hast du mir das Segelfliegen beigebracht und könntest mich dafür begeistern sodass heute noch, wenn ich auf meiner (manchmal auch 500 km) Strecke über Kitzingen kreise, an Dich und Deiner Begeisterung fürs Fliegen denken muss.
Alles Gute

Jacek


Neuen Kommentar hinzufügen
Ihr Name *

Ihre E-Mail Adresse

Betreff *

Text * (HTML ist nicht erlaubt)

Bitte folgende Buchstaben und Zahlen abtippen *
Captcha
  Neues Bild
Diese Überprüfung dient zum Schutz vor Spam-Bots. Das Bild enthält die Ziffern 2-4 und 6-9 und Großbuchstaben. Wenn Sie das Bild nicht entziffern können, klicken Sie auf "Neues Bild" um ein anderes Bild zu laden.
IP-Adresse Datum

Dieses Feld bitte nicht ausfuellen, sonst erscheint der Eintrag nicht:

Ich bin damit einverstanden, dass diese Informationen elektronisch gespeichert werden.*
Kommentar hinzufügen

*=Pflichtfelder
Die Einträge werden erst nach Freigabe durch einen Moderator sichtbar. Dies kann bis zu 48 Stunden dauern.
Bitte haben Sie Verständis, dass wir auf einen vollständig ausgefüllten Namen bestehen, da wir den Eintrag sonst evtl. nicht veröffentlichen können.
Zurück

 





Impressum | Sitemap
© LSC Kitzingen e.V | Umsetzung: www.kk-software.de | Layout www.digitabula.de