Das LSC-Blog
Das Segelflug-Blog des LSC Kitzingen. Regelmäßige Schwerpunkte sind neben News aus unserem Verein die Themen LK8000, Segelflug und Segelkunstflug, Segelflugvideos sowie Wettbewerbs- und Lehrgangsberichterstattung.
Du hast neue Ideen, Inhalte, Themen, Videos, Fotos fürs Blog? Her damit an arnulf@lsc-kitzingen.de!
Das Blog ist mir etwas Wert:
Als diese Meldung in meiner Facebook-Timeline vorbeizog, wollte ich „Gefällt mir“ klicken (geht leider nicht bei Gruppenmitgliedschaftsmeldungen):
Felix hat vor einem Monat bei uns seine Segelflugausbildung erfolgreich beendet und in Berlin ein Studium der Elektrotechnik begonnen und ist jetzt offenbar der Akaflieg Berlin beigetreten. Ich hoffe, Felix wird seine fränkischen Wurzeln behalten und unserem Verein treu bleiben - wenn neben den 150 Werkstattstunden jährlich bei der Akaflieg noch Zeit für uns bleibt.
Jetzt könnte man sagen "na toll, wir bilden aus und kaum ist er fertig, ist er auch schon weg". Ich sehe es positiver. Wir haben einen Segelflieger ausgebildet und er ist so begeistert, dass er zu den Akafliegern geht und dort mit seiner Forschung vielleicht den Segelflugsport weiter voranbringt.
Und vielleicht zieht ja zum Ausgleich- mal ein Segelflieger aus einem Ballungsraum in unseren Einzugsbereich und fliegt beim LSC Kitzingen.
Das habe ich als Anlass genommen, mal ein paar Gedanken zum Thema Jugendarbeit in Vereinen aufzuscheiben.
Denn das Phänomen kennen viele Vereine: Man investiert viel Zeit, Mühe, Engagement und Herzblut in die Ausbildung von jugendlichen Flugschülern hin zu Luftfahrzeugführern. Und dann schlägt einfach die strukturschwache unterfränkische Region zu: Studium und Ausbildungsplätze sind zum Großteil eben in München, Berlin, Hamburg und dem Frankfurter Rhein-Main-Gebiet. Dann kann man nur hoffen, dass sie dem Fränkischem und unserem Verein treu bleiben. Immerhin haben wir dafür einen freien Luftraum (und in Zukunft hoffentlich auch wieder einen für alle Luftsportarten freien Flugplatz).
Dass nur ein Teil - vielleicht 15% - langfristig bei uns im Verein bleibt und aktiv fliegt ist zwar bedauerlich, aber ich glaube, andere Sportvereine abseits vom Luftsport kämpfen mit ähnlichen Problemen. Wenn Ausbildung, Freundin, Beruf, Familienaufbau in den Vordergrund rücken, muss sich das Hobby hinten anstellen - gerade wenn es wie das Segelfliegen so zeitintensiv ist. Ich spreche aus eigener Erfahrung: ich habe beim Aufbau von Familie und Unternehmen auch einige Jahre aussetzen müssen.
Und 15% von 20 Flugschülern sind mehr als 15% von 5 Flugschülern, also können wir nur so weiter machen, um unser schönes Hobby möglichst vielen Menschen nahe zu bringen.
Denn die Alternative nicht mehr so intensiv ausbilden führt dazu, dass man gar keinen Nachwuchs mehr bekommt und der Verein überaltert und garantiert ausstirbt. Beispiele gibt es auch in Unterfranken.
Sehr erfolgreich ist unsere Junior-Glide-Aktion: Jedes Jahr haben wir ein oder mehrere kostenlose Segelflugausbildungen bis zum Alleinflug ausgelobt. Also richtig kostenlos, nicht nur Mitgliedsbeiträge, Fluggebühren und Startkosten, auch das Medical und Verbandsgebühren zahlt der Verein. Davon profitiert jetzt auch die Akaflieg Berlin, denn Felix ist auch durch die Junior-Glide-Aktion zu uns gekommen.
Oder unsere KJR-Schnupper-Tage. Immerhin so attraktiv, dass sie regelmäßig aufs Titelblatt der Veranstaltungsbroschüre kommt. Auch hier begeistern wir jedes Jahr Jugendliche für das beste Hobby der Welt.
Auf eine weiterhin erfolgreiche Jugendarbeit beim LSC Kitzingen!